Ein Begräbnis wird zur Demonstration

Nachdem seine Mutter den Körper des Verstorbenen aus einem Militär-Hospital abgeholt hat, liegt er aufgebahrt in der Familien-Residenz in Manila. Weder frische Kleidung noch Make-up sollen die Brutalität seines Todes verschleiern.
Hunderttausende pilgern in den nächsten Tagen zu dem Haus in der Timesstreet, um sich von Ninoy Aquino zu verabschieden.

Der Trauermarsch
Der Trauermarsch
foto: midweek

Am 31. August 1983 wird Ninoy zu Grabe getragen. Der Sarg wird durch die Straßen von Manila gefahren, die Prozession dauert 11 Stunden, da sie nur sehr langsam durch die dichtgedrängten Menschenmassen vorwärtskommt. Fast drei Millionen Menschen säumen den Weg, marschieren mit, trotzen der Hitze und gelegentlichen Gewittern. Die meisten tragen neben dem traditionellen schwarzen Trauerband auch ein gelbes Band - bald das Symbol für alle Opposition zum Marcos-Regime.

Wo immer der Sarg in Sichtweite kommt, ändert sich die Stimmung. Die Menschen weinen nicht, sie lachen nicht, sie sind nicht still - sie klatschen! Ihre Gesichter drücken es aus: "Wir haben auf dich gewartet. Wir sind hier, weil wir hier sein wollen!"
Im Rizal-Park, am Monument des Nationalhelden José Rizal, verhält der Trauerzug und die dort wehende philippinische Flagge wird auf halbmast gesenkt.
Am frühen Abend wird Ninoy im 'Manila Memorial Park' zur letzten Ruhe gebettet.

Und ein neues Gefühl liegt in der Luft: Das Regime hat verloren. Es wird Veränderungen geben.

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