Stationen eines Martyriums

Benigno Aquino
Benigno "Ninoy" Aquino, Jr.
1932 - 1983

"Sollte mein Tod nötig sein, um das philippinische Volk aufzuwecken - so sei es."

Schon als junger Mann war er in Eile, seiner Generation immer einen Schritt voraus. Als 17-jähriger ist er Auslands-Korrespondent für Südostasien bei der Manila Times und berichtet über den Einsatz philippinischer Truppen im Korea-Krieg. Mit 22 ist er der jüngste Bürgermeister seiner Heimatstadt, mit 28 jüngster Gouverneur seiner Heimatprovinz, mit 34 jüngster gewählter Senator. Drei Präsidenten in Folge suchen seine Mitarbeit. 1971 gewinnt seine 'Liberale Partei' sechs von acht Senatssitzen und 'Ninoy' wird stärkster Anwärter auf die Präsidentschaft bei den anstehenden Wahlen im Jahr 1973.

1972
Stattdessen wird er der wichtigste politische Gefangene des Marcos-Regimes. Nach ständigen Vorwürfen, ein Sympathisant der Kommunisten zu sein, wird Ninoy am 22. September verhaftet, wenige Stunden vor Verhängung des Kriegsrechts.

1975
In diesem Jahr beginnt sein Prozeß vor einem Militärtribunal. Ninoy startet einen 40-tägigen Hungerstreik, um gegen seine erzwungene Teilnahme an einem Prozeß zu protestieren, den er als Farce empfindet.

1977
Das Militärgericht verurteilt Senator Benigno Aquino zum Tode, schuldig der Subversion, unerlaubten Waffenbesitzes und Mordes.

1978
Aus seiner Gefängniszelle heraus erklärt er seine erneute Kandidatur als Senator in der Volksversammlung. In der Nacht vor dem Wahltag veranstalten die Bürger von Manila eine Lärm-Demonstration, um ihre Unterstützung seiner Kandidatur kund zu tun. Doch niemand ist überrascht, dass die Partei des Präsidenten 100% der Sitze für Manila "gewinnt".

1980
Erst im Mai dieses Jahres wird ihm erlaubt, das Land für eine Herzoperation in den USA zu verlassen, vom Marcos-Regime als barmherziger 'Akt der Menschlichkeit' dargestellt. Ninoy war der am längsten inhaftierte Oppositionist während des Marcos-Regimes.

Von 1980 bis 1983 arbeitet Ninoy als Dozent an der 'Harvard University' und am 'Massachusetts Institute of Technology'. Doch er lässt keine Gelegenheit aus, seinen Unterstützern in Manila zu versichern, dass er zurückkehren würde - wenn die Zeit reif sei.

1983
Am 21. August hält er diese Zeit für gekommen und fliegt nach Manila. Unmittelbar nach der Landung wird er von einer Abteilung Soldaten aus dem Flugzeug geführt und durch einen Schuß in den Hinterkopf getötet.

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